Es kommt immer wieder vor, dass der eine oder andere Euro über bleibt. Meist handelt es sich um zu geringe Summe, um das Vermögen einem größeren Investment, wie einem Aktiendepot, zuzuführen. Aber auf dem Girokonto wird das zusätzliche Kapital der Sparer meist gar nicht oder kaum verzinst. Die perfekte Lösung für dieses Dilemma ist ein Tagesgeldkonto. Dort kann ein finanzieller Überschuss kurz geparkt und mit einem schönen Zinssatz vermehrt werden. Wenn es auch nur zwei oder drei Wochen sind, bis das nächste exzessive Wochenende oder ein kleiner Wunsch das Guthaben wieder aufzehren, können sich über Monate oder Jahre hinweg die Zinsen merklich summieren. Behalten Sie also immer ein passendes Angebot für ein Tagesgeldkonto im Hinterkopf. Es wird sich unter dem Strich auszahlen.
Inhaltsverzeichnis
Tagesgeldkonto Vergleich – Welche Kriterien sollte man beachten?
Bei der Wahl des passenden Tagesgeldkontos sollte eine ganze Reihe an spezifischen Informationen berücksichtigt werden:
- Höhe der Zinsen
- Zinsstaffeln
- Gebühren
- Verzinsungszeitraum
Wie stark können sich die Zinssätze unterscheiden?
Die einzelnen Angebote können Diskrepanzen von bis zu einem ganzen Prozentpunkt aufweisen. Angesichts der aktuellen Niedrigzinsphase im April 2016 können diese Unterschiede nur als enorm beschrieben werden. Das gilt für größere Einlagen ebenso, wie für kleinere Sparsummen. Bei Festgeld kann der Unterschied zwischen angeboten sogar noch höher ausfallen.
Hinweis: Meist finden sich die besten Konditionen nicht bei der eigenen Hausbank, sondern viel eher bei Direktbanken im Netz. Die Eröffnung kann aber sehr schnell erfolgen und niemand sollte davor zurückschrecken zwischen den Konten hin und her zu buchen.
Welche Bedeutung haben die Zinsstaffeln?
Bei manchen Tagesgeldanbietern muss auf diese eventuelle Klausel geachtet werden. Manche hohe Zinssätze gelten nämlich erst ab bestimmten Einlagebeträgen, wie etwas 5.000 Euro und ab 10.000 Euro werden erneut andere Konditionen geboten. Diese Staffelungen müssen schon im Vorfeld einer genauen Prüfung unterzogen werden.
Welche Gebühren können anfallen?
Da ein überwiegender Teil der Anbieter auf zusätzliche Gebühren verzichtet, sollte auch kein Kunde diese Belastungen in Kauf nehmen. Es ist jedoch ein Referenzkonto bei der Bank mit dem Tagesgeldangebot oder bei einem anderen Finanzinstitut notwendig. Dorthin werden auch die anfallenden Renditen überwiesen.
In welchen Abständen werden Zinsen ausgezahlt?
Schon Anfänger im Bereich Finanzmathematik wissen, dass eine jährliche Verzinsung keinesfalls mit unterjährigen Zinssätzen gleichzusetzen ist. So verstärkt sich beispielsweise bei vierteljährlichen Zinsperioden der Zinseszinseffekt viel stärker als bei jährlicher Verzinsung.
Mit einer sehr einfachen Formel kann jeder selbst einen nominellen Jahreszins in einen unterjährigen Effektivzins (p.a.) umrechnen.
Formel zur Berechnungen des nominellen Jahreszins bei unterjähriger Verzinsung
Formel unterjährige Verzinsung
(1 + Zins(nom) / Monate)^Monate = Zins(eff) – 1
Beispiel – monatliche Verzinsung
10000 * (1 + (0,025 / 12) ^ 12
= 10.252,88 bei mtl. Verzinsung
Beispiel – jährliche Verzinsung
10000 * 1,025
= 10.250 – bei jährlicher Verzinsung
Dieser Unterschied mag im ersten Jahr und bei der aktuellen Zinssituation marginal erscheinen. Dennoch ergibt sich ein sehr spannender Hebel durch den Zinseszinseffekt bei einer längeren Laufzeit hinweg.
Tagesgeldkonto auswählen – Worauf achten?
Neben diesen wichtigen Kriterien, welche bei einem Vergleich äußerst dienlich sind, sollte ein modernes Tagesgeldkonto eine ganze Reihe von Mindestanforderungen erfüllen, um überhaupt in Betracht gezogen zu werden.
- Keine Laufzeit
- Keine Mindesteinlage
- Einlagensicherheit
- KeSt
Schon per Definition muss ein Tagesgeldkonto jederzeit kündbar sein, denn das Guthaben steht dem Anleger zu jedem Zeitpunkt zur Verfügung. Weiters gehört der Verzicht auf eine Mindesteinlage zu einem konkurrenzfähigen Tagesgeldkonto. Die Mindesthöhe der Einlage ist eine spezielle Form der Zinsstaffelung und zeigt meist an, dass unter einem vorgeschriebenen Betrag gar keine Zinsen von der Bank ausgeschüttet werden. Das schränkt die Freiheiten, für die Tagesgeld steht, erheblich ein und sollte nicht toleriert werden.
Zudem sind alle Sparkonten innerhalb der EU durch die vorhandene Einlagensicherung mit 100.000 Euro gedeckt. Folglich sollten alle potentiellen Kunden unbedingt die geografische Regulierung der anbietenden Bank überprüfen. Diese sollte sich vorzugsweise innerhalb der EU befinden. Es existieren durchaus noch einige spannende Alternativen mit ähnlichen Gesetzesvorlagen, wie beispielsweise Zypern. Grundsätzlich sollten Sie bei Ihrem ersten Tagesgeldkonto jedoch auf Nummer sicher gehen und dieses bei einem Institut eröffnen, dass sich nach Möglichkeit im Euroraum befindet und dementsprechend auch den EU-weit gültigen Regulierungen unterliegt.
Darüber hinaus gilt auch die Kapitalertragssteuer für alle Erträge aus Tagesgeldanlagen. Trotz der Steuerreform bleibt es bei 25 Prozent Flat-Besteuerung für Tagelsgeld-Renditen – genau wie auch auf Sparbüchern beispielsweise. Diese Abgabe muss bedacht, aber dank der automatischen Abfuhr durch eine österreichische Bank, darf sie ebenso ignoriert werden.
Abschließend gilt auch noch als zusätzliche Mindestanforderung, dass jedes Tagesgeldkonto zwingend vorteilhaft für den Anleger sein muss. Das Internet bietet nämlich genug Optionen, für eine lukrative Rendite. Diese Vorteile müssen nur gefunden werden!
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